Gestern gegen 13 Uhr stürmte ein Fraktion Studenten unter anderem auch einige der harten Fraktion der letzten Reihe das Gebäude P und besetzten den Gang vor dem Senatssitzungssaal, dadurch wurde erfolgreich die angeräumte Senatssitzung verhindert! Unter den Leuten des Senats befindet sich auch ein sogenannter Prof. Heinen, der nun gestern nachmittag Zeit hatte seine Typo Klausuren mal in ruhe anzuschauen.
Danach ging es dann in einem Protestmarsch Richtung innenstadt wobei es eine kurze Rast mit Sitzgelegenheiten auf der großen Kreuzung unterhalb des Hauptbahnhofes gab.
Es war ein kleiner aber erfolgreicher Schritt im Kampf gegen Studiengebühren!
Wichtig ist, dass aber auch weiterhin dagegen gekämpft wird und auch auf der nächsten Demo endlich mal mehr leute kommen!
du zitierst chris rock (glaub ich oder martin lawrence oder so!) aus diesem film wo der schwarze in die zeit der ritter zurückgeschickt wird. (weil er ohnmächtig ist). in der situation soll grade jemand gehängt werden und er schreit 'power to the people' um die stimmung zu heben :-)
hey, wenn ihr das nächste mal sowas plant, dann muß das auch publik gemacht werden. also ich wußte weder von der besetzung noch vom protestmarsch. bildung muß frei und für jedermann zugänglich sein. so, oder so ähnlich stehts glaube ich im grundgesetz.
Aufruf zur Demonstration 21.06.06 - 13 Uhr - Düsseldorf HBF
Gemeinsam sind wir unkürzbar! Ein Jahr schwarz-gelb in NRW ist rum und wir sind stinksauer! Die Politik der Landesregierung geht an den Bedürfnissen der Menschen in NRW vollständig vorbei. Kürzungen im Sozial- und Bildungsbereich und eine einseitige Orientierung an den Interessen der Wirtschaft verstärken soziale Ungleichheit und sind deshalb nicht hinnehmbar.! Das neue Schulgesetz in NRW beschneidet die Partizipationsmöglichkeiten der SchülerInnen und verschärft die soziale Selektion im Schulsystem. Nach wie vor hängt die Zukunft eines Kindes vom Geldbeutel der Eltern ab. Die Einführung von Studiengebühren von Beginn des Studiums an führt diese Logik nahtlos fort. Das außerdem geplante „Hochschulfreiheitsgesetz“ wird dazu führen, dass sich Hochschulen maßgeblich an denVorgaben der Wirtschaft orientieren. Damit steht die Freiheit von Forschung und Lehre auf dem Spiel. Und das ist längst nicht alles! Kürzungen bei HARTZ IV, fehlende Ausbildungsplätze, die Arbeitsbedingungen des Klinik- und Hochschulpersonals, Streichungen in der Jugendarbeit zeigen, dass es überall brennt! Wir wollen gemeinsam und konstruktiv an der Gestaltung der Zukunft zu arbeiten – die schwarz-gelbe Landesregierung hat gezeigt, dass sie diese Fähigkeit nicht hat. Die Zukunft eines Menschen in NRW ist immer noch abhängig von sozialer Lage, Herkunft, Alter und Geschlecht! Wir brauchen stattdessen in Deutschland ein Bildungssystem, das den Grundsätzen der Demokratie, der sozialen Gerechtigkeit und Chancengleichheit verpflichtet ist. Das ist eine Aufgabe, die wir gemeinsam erreichen können, denn: Zusammen sind wir unkürzbar!!! Link:
NRW AKTUELL Studiengebühren: Studenten wollen mehr fürs Geld Die meisten Studierenden wissen nicht, was mit ihren Gebühren geschieht. Bisher sehen sie kaum eine Gegenleistung. Die Studiengebühren fließen häufig eher in die Forschungslabors der Professoren als in die Lehre der Studenten. (Foto: Archiv)
Düsseldorf. Die Studentenvertreter in Nordrhein-Westfalen klagen auf allen Ebenen gegen die Studiengebühren, die die schwarz-gelbe Landesregierung eingeführt hat. Die Allgemeinen Studentenausschüsse (Asten) halten den Beitrag von bis zu 500 Euro pro Semester für sozial ungerecht und vermuten, dass ein Großteil der zusätzlichen Einnahmen an den Unis zweckentfremdet wird. „Wir haben eine Sammelklage von mehr als 10 000 Studenten. Notfalls gehen wir bis zum Bundesverfassungsgericht“, sagte Koordinator Patrick Schnepper am Mittwoch in Düsseldorf.
In einem ersten Entscheid hatte das Verwaltungsgericht Minden die Klage der Studenten gegen das neue Hochschulgesetz zurückgewiesen. Doch die Studenten haben nach eigener Ansicht genug Fakten für einen Erfolg in den weiteren Instanzen. Zum einen zählt dazu der Hinweis auf die hohe finanzielle Belastung. Rund 23 Prozent der Studenten müssten mit einem Monatseinkommen von weniger als 600 Euro auskommen, die Gebühren seien eine unzumutbare Belastung.
Aber auch der Umgang mit den zusätzlichen Millionen an den Unis sei gesetzes- und auch verfassungswidrig. „An der Fachuni Dortmund werden dafür Forschungs-Professuren bezahlt. Die Studierenden haben nichts davon“, so Studentenvertreter Janosch Stratemann.
Wohin fließen die Studiengebühren?
Gesetzlich festgelegt ist, dass die Gebühren dafür verwendet werden, Lehre und Forschung zu verbessern. Doch zunächst einmal bleiben 23 Prozent der Studiengebühren beim Land. Sie fließen in einen Ausfallfond. Mit diesen Geldern sollen Löcher gestopft werden, die entstehen, wenn Studenten ihre Studienkredite nicht zurückzahlen können. Über das übrige Geld entscheiden die Hochschulen autonom.
Von diesen restlichen Gebühren geht zum Beispiel an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf die Hälfte an das Rektorat, die zentrale Uni-Verwaltung. Die andere Hälfte teilen die Fakultäten unter sich auf – je mehr Studenten sie haben, desto mehr Geld bekommen sie. In Köln und Bonn gehen sogar 75 Prozent der Gebühren an die Fakultäten, an der Bergischen Universität Wuppertal sind es 60 Prozent.
Doch wohin die Gelder von dort aus fließen, darüber fühlt sich laut einer repräsentativen Emnid-Umfrage nur jeder sechste Student gut informiert. Und das, obwohl die Hochschulen aufgefordert sind, die Studenten über den Verbleib der Gebühr zu informieren. Die Wünsche der Studenten sind von Fach zu Fach verschieden
Die Vorstellungen von dem, was die Studenten mit Hilfe der Gebühren an den Unis verbessern wollen, sind wegen der unterschiedlichen Anforderungen in den einzelnen Fachbereichen verschieden. Während sich laut Emnid-Umfrage etwa 79 Prozent der Juristen mehr Tutorien wünschen, sind es bei den Sozialwissenschaftlern nur 64 Prozent. 81 Prozent von ihnen fordern dafür mehr Lehrveranstaltungen – ein Wunsch, der nur bei jedem vierten Mediziner auf der Prioritätenliste ganz oben steht.
Um diesen Unterschieden so gut wie möglich gerecht zu werden, fordern die Studenten, einen möglichst großen Anteil der Gebühren an die Fachbereiche zu verteilen. „50 Prozent sind zu wenig. Die Fakultäten müssen mehr bekommen“, beklagt sich Philip Tacer vom Vorstand des Allgemeinen Studierenden Ausschusses der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf über die Verteilung der Gelder an der Uni der Landeshauptstadt. In einem Punkt sind sich die Studenten einig: Sie wollen mitbestimmen, wie ihr Geld verwendet wird. Während das in Düsseldorf und Bonn laut Aussagen von Asta und Fachschaftsvertretern nicht funktioniert, sagt der Referent des Wuppertaler Astas: „In der Regel werden unsere Forderungen schon unterstützt.“ Dennoch würde der Asta weiter gegen die Gebühren kämpfen, gegen die sich nach wie vor zwei Drittel der Hochschüler aussprechen.
Das meinen die Studenten
Arne Schreiber, Modernes Japan, viertes Semester, Uni Düsseldorf: „Die Studiengebühren sollten in die jeweiligen Fachbereiche fließen, denen sie gehören. Ich studiere Modernes Japan und Philosophie und möchte auch, dass mein Geld dafür verwendet wird.“ Arne Schreiber fühlt sich nicht gut informiert über die Verwendung der Gebühren. „Wo das Geld genau hingeht, weiß ich nicht. Eine offizielle Auflösung hat es auch seitens des Asta nicht gegeben.“ Für viele Seminare müssten eine Menge Bücher angeschafft werden. „Dafür könnten die Gebühren verwendet werden.“
Laura Berndt, Anglistik, zweites Semester, Uni Düsseldorf, fühlt sich vom Asta nicht vertreten. „Es werden nur Versprechungen gemacht.“ Sie ist auch sicher, dass sie bei der Verwendung der Gelder nicht mitbestimmen kann. „Es fließt zu wenig Geld in unsere Fakultät. Die philosophische Fakultät finanziert zum Beispiel die medizinische mit und wir haben kaum was davon“, sagt sie. Im Hörsaal seien die kaputten Stühle noch immer nicht repariert. „Und im vergangenen Semester konnten wir in einem Seminar nichts machen, weil der Laptop dauernd abgestürzt ist.“ Sebastian Tupikevics, Geschichte, zweites Semester, Uni Düsseldorf: „Die Gebühren werden in Fakultäten mit Zukunft investiert, bestimmt nicht in die philosophische. „Wir werden nicht viel davon haben.“ Für ein Kurzreferat habe er vor kurzem die 35 Kopien für die Kommilitonen selbst zahlen müssen. „Ich zahle 500 Euro Studiengebühren und davon wird noch nicht mal so etwas bezahlt“, beschwert er sich. Auch die Studienbedingungen seien oft schlecht. „Ich habe ein Seminar mit 650 Leuten. Da quetschen sich die Studenten auf den Stufen.“ Er meint, das Geld müsse auch in Lehrpersonal investiert werden.
19.04.2007 Von Stephan Malessa, Frank Uferkamp und Bettina Vogt